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Projektmitteilungen der bundesweiten Fachtagung:
„Bildungsbeauftragte – eine starke Verbindung! Ehrenamtliche aus Migrantenorganisationen engagieren sich
// PROJEKTMITTEILUNG ZUR FACHTAGUNG
> Bonn, 04.11.2015
Diese Zwischenbilanz wurde am 04. November 2015 in Bonn bei der bundesweiten Fachtagung „Bildungsbeauftragte – eine starke Verbindung! Ehrenamtliche aus Migrantenorganisationen engagieren sich“ mit rund 80 Teilnehmenden gezogen. Im Mittelpunkt der Tagung standen die Zwischenergebnisse des Transferprojekts „Interkulturelle Netzwerke – Bildungsbeauftragte für junge Menschen!“. In parallelen Workshops erfolgte Austausch über die regionalen Erfahrungen zur Zusammenarbeit der ehrenamtlichen Bildungsbeauftragten aus Migrantenorganisationen mit denjenigen, die vor Ort für die Ausbildung oder Nachqualifizierung von Jugendlichen und Erwachsenen zuständig sind. In einer Expertenrunde diskutierten anschließend Vertreter/-innen der Länder, der Migrantendachorganisationen, die regionalen Koordinierungspartner/-innen und die ehrenamtlichen Bildungsbeauftragten zum Thema „Bildungsintegration mit Migrantenorganisationen – Idee und Umsetzung“.
Thomas Sondermann, Unterabteilungsleiter Berufliche Bildung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) eröffnete die Fachtagung. Er betonte: „Wir fördern das Transferprojekt, weil Bildung der Schlüssel für Integration ist. Integration in Ausbildung und Arbeitsmarkt, aber was am wichtigsten ist, auch in unsere Gesellschaft. Hier brauchen wir Ihr ehrenamtliches Engagement.“
Den Impulsvortrag hielt Dr. Wilfried Kruse - Koordin ator der Arbeitsgemeinschaft Weinheimer Initiative - Lokale Verantwortung für Bildung und Ausbildung zum Thema „Rolle von Migrantenorganisationen bei der Verbesserung der (Aus-)Bildungsintegration von Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund in der Kommune. In seinem Vortrag betonte er, dass Migrantenorganisationen nicht nur als ehrenamtliche Akteure gesehen werden sollten. Ebenso sei auch einen eine finanzielle Unterstützung wichtig.
Herr Cemalettin Özer, Transferprojektleiter von der MOZAIK gGmbH, erläuterte anschließend den Ansatz sowie die Zwischenergebnisse des bundesweiten Transferprojekts „Interkulturelle Netzwerke – Bildungsbeauftragte für junge Menschen!“. „Im Transferprojekt sind aktuell 75 ehrenamtliche Bildungsbeauftragte aus 26 verschiedenen Herkunftsländern seit 2013 aktiv. Die Ratsuchenden kommen aus 58 unterschiedlichen Herkunftsländern. Über 160 Jugendliche wurden durch die ehrenamtlichen Bildungsbeauftragten in Ausbildung vermittelt, obwohl dies kein Hauptziel der ehrenamtlichen Tätigkeit darstellt“, so Herr Özer.
In der zweiten Tagungshälfte fanden parallele Workshops mit den regionalen Koordinierungspartnern und den ehrenamtlichen Bildungsbeauftragten aus Migrantenorganisationen statt. Im Workshop „Ehrenamtliche Bildungsbeauftragte engagieren sich in (Aus-)Bildungsnetzwerken, stellte Lutz Gottwald von der Koordinierungsstelle Migration und Teilhabe der Stadt Delmenhorst vor, wie die ehrenamtlichen Bildungsbeauftragten zu Akteuren im Netzwerk Übergang Schule/Beruf geworden sind und warum es wichtig ist, dass Menschen mit unterschiedlicher Herkunft dort vertreten sind. Weiterhin berichteten die Bildungsbeauftragten Ewa Brüggemann (Polnische Community), Lopes da Costa Gomes (Afrikanische Community) und Abayomi Oluyombo Bankole (Afrikanischer Dachverband Norddeutschland e.V.) von ihren Netzwerkerfahrungen.
„Abbau von Vorurteilen unter Einbindung von Migrantenorganisationen“ war das Thema des zweiten Workshops, in dem Irene Appiah vom Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Hamburg (LI) gemeinsam mit der Bildungsbeauftragten Anima Denteh-Awudu von ihren Erfahrungen des Runden Tisches – Kooperative Elternarbeit zur Diskriminierung in Schulen - berichteten.
Christina Alexoglou-Patelkos von der KAUSA Servicestelle Köln berichtete in einem weiteren Workshop über die Zusammenarbeit bei der Beratung und Unterstützung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund und erläuterte, welchen Zugang sie durch die ehrenamtlichen Vertreter/-innen aus Migrantenorganisationen bzw. dem interkulturellen Netzwerk zur Zielgruppe erhalten hat. Der ehrenamtliche Bildungsbeauftragte Paulo Yegi Sungo (Das Parlament e.V.) erläuterte im Workshop, wie die konkrete Verweisberatung vor Ort funktioniert und welche Synergien durch die Kooperation entstanden sind.
Das Thema „Kommunales Übergangsmanagement - Verbesserung des Übergangs von der Schule in den Beruf in Kooperation mit Migrantenorganisationen“ wurde im Workshop von Marc Wetekamp, REGE mbH Bielefeld, gemeinsam mit dem Bildungsbeauftragten Fahrettin Tuncay (Verein Türkischer Eltern Augsburg e.V.) behandelt.
In der Podiumsdiskussion tauschten sich Vertreter/-innen aus unterschiedlichen Institutionen zum Thema „Bildungsintegration mit Migrantenorganisationen - Idee und Umsetzung“ aus.
Antonio Baranelli vom Ministerium für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen in Rheinland-Pfalz berichtete u.a., was er an der Idee der Einbindung von Bildungsbeauftragten aus Migrantenorganisationen interessant findet. Frank Bixler von der Handwerkskammer der Pfalz erläuterte, welche zentralen Synergien durch die Kooperation mit den Migrantenorganisationen entstanden sind und welche Vorteile diese mit sich bringen. Die regionale Koordinierungspartnerin Elfriede Schäth von der Volkshochschule Region Kassel erläuterte ihre Erfahrungen aus den Qualifizierungs- und Netzwerkaustauschtreffen mit den Regeleinrichtungen und der großen Akzeptanz durch die Netzwerkpartner. Zwei der ehrenamtlichen Bildungsbeauftragten, die im Transprojekt mitwirken, Valentina Dederer (Landmannschaft der deutschen aus Russland Kaiserslautern e.V.) und Stephen Awung (African People’s Convention e.V.), stellten anhand von Praxisbeispielen ihre Arbeit dar. Ebenso erläuterten sie ihre Motivation als Bildungsbeauftragte/r und welche Zugänge und Informationen sie durch die Qualifizierungs- und Netzwerkaustauschtreffen erhalten haben. Zum Abschluss machte Dr. Mehmet Alpbek von der Föderation Türkischer Elternvereine in Deutschland e.V. deutlich, warum die Idee der Einbindung von Bildungsbeauftragten aus Migrantenorganisationen für ihn als Vertreter einer Migrantendachorganisation von Relevanz ist.
Organisiert wurde die Tagung vom Transferprojektträger MOZAIK gGmbH. Die Gesamtmoderation der Fachtagung übernahm Şenol Keser von der MOZAIK gGmbH. Eine Tagungsdokumentation wird auf der Projekthomepage www.interkulturelle-netzwerke.de zeitnah zur Verfügung gestellt.
Weitere Impressionen:
// PROJEKTMITTEILUNG ZUM AUSTAUSCHWORKSHOP
Bonn – Am 03. November 2015 trafen sich rund 18 Projektpartner/-innen zum zweiten bundesweiten Austauschworkshop des Transferprojekts „Interkulturelle Netzwerke – Bildungsbeauftragte für junge Menschen!“, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Fast alle elf Transferprojektstandorte waren durch eine/n regionale/n Koordinierungspartner/-in oder eine/n Bildungsbeauftragten/n beim Austauschworkshop im Maritim Hotel Bonn vertreten. Eingeladen hatte der Transferprojektträger MOZAIK gGmbH.
Der Transferprojektleiter Cemalettin Özer (MOZAIK gGmbH) begrüßte die anwesenden Teilnehmenden zum Austauschworkshop in Bonn. Anschließend präsentierte er den aktuellen Umsetzungsstand und die Ergebnisse der Befragung der ehrenamtlichen Bildungsbeauftragten: Aktuell sind 75 ehrenamtliche Bildungsbeauftragte in elf Transferprojektstandorten aktiv. Bislang wurden durch die ehrenamtlichen Bildungsbeauftragten über 160 Jugendliche in Ausbildung vermitteln. Die meisten Bildungsbeauftragten sind aktiv geworden, weil sie Vereinsmitglieder und Personen aus der Migrantencommunity, die Probleme im (Aus-)Bildungsbereich haben, unterstützen möchten. Die statistischen Auswertungen der Tätigkeiten der Bildungsbeauftragten zeigen, dass zum Stand von Ende Oktober 2015 über 1000 Einzelverweisberatungen/-tätigkeiten durchgeführt und Personen aus 58 Herkunftsländern erreicht wurden.
In zwei Austauschrunden stellten die regionalen Koordinierungspartner/-innen und die ehrenamtlichen Bildungsbeauftragten in Kurzberichten den Stand der Kooperation und den Fortschritt in der Projektumsetzung vor. Hierbei wurde u.a. die Umsetzung der Qualifizierungs- und Netzwerkaustauschtreffen, Hindernisse und Erfolgsfaktoren und Ideen zur Nachhaltigkeit der Kooperation mit den Bildungsbeauftragten vorgestellt. Weiterhin berichteten die ehrenamtlichen Bildungsbeauftragten von den Herausforderungen der eigenen Community/des eigenen Vereins, von ihren Erfahrungen aus den Treffen und von den konkreten Verweistätigkeiten im Verein.
Zum Abschluss des Austauschworkshops erläuterte Herr Özer das weitere geplante Vorgehen im Jahr 2016. Den Teilnehmenden wurde danach die Möglichkeit gegeben, Bedarfe und Wünsche zu äußern.
Aus den einzelnen Transferprojektstandorten waren folgende Koordinierungspartnerinnen und -partner zum Austauschworkshop gekommen: Vertreter/-innen der KAUSA Servicestelle Köln/Deutsch-Hellenische Wirtschaftsvereinigung, der Landeshauptstadt Kiel, der Regionalen Personalentwicklungsgesellschaft mbH Bielefeld, dem Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) Hamburg, der Stadt Delmenhorst und der Volkshochschule Region Kassel. Außerdem nahmen ehrenamtliche Bildungsbeauftragte aus sechs Transferprojektstandorten teil.
// DOKUMENTATION ZUR FACHTAGUNG (BROSCHÜRE)