// 11.05.15, Niedersachsen (Hannover)


Gemeinsames Austauschtreffen mit Niedersächsischen Ministerium für Soziales,
Gesundheit und Gleichstellung, dem Niedersächsischen Kultusministerium und der Stadt Delmenhorst


Hannover – Im Rahmen des bundesweiten Transferprojekts „Interkulturelle Netzwerke – Bildungsbeauftragte für junge Menschen!“ fand am 11.05.2015 ein gemeinsames Austauschgespräch statt. In Niedersachsen wird das Transferprojekt in zwei Standorten – Delmenhorst (Koordinierungsstelle Migration und Teilhabe, Stadt Delmenhorst) und Hannover (MigrantenElternNetzwerk, amfn e.V.) umgesetzt.


Nach einer Begrüßung durch Katharina Harms, Anette Hoppenrath (Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung) und Beatrix Albrecht (Niedersächsisches Kultusministerium) stellte Cemalettin Özer als Projektleiter die Ziele und den aktuellen Stand der Kooperation im bundesweiten Transferprojekt kurz vor: „Ziel ist die Umsetzung des (Inter-)Cultural Mainstreaming Ansatzes u.a. zur Einbeziehung von Migrantenorganisationen in regionale Netzwerke im Bereich „Übergang von der Schule in den Beruf“ und „Nachholen von Ausbildungsabschlüssen durch Nachqualifizierung“, um die regionalen Strukturen zur nachhaltigen beruflichen Integration von jungen Erwachsenen mit und ohne Migrationshintergrund zu verbessern. Derzeit wird das Transferprojekt in acht Bundesländern und elf Projektstandorten umgesetzt, so Herr Özer. Im Anschluss an die Projektvorstellung wurden etwaige Rückfragen der Teilnehmenden besprochen.

Frau Harms erläuterte, dass in Niedersachsen landesseitig und ressortübergreifend auf verschiedenen Ebenen angesetzt wird, um die Bildungs- und Teilhabechancen von Kindern und Jugendlichen mit Zuwanderungsgeschichte zu verbessern. So wurde beispielweise in den vergangenen Jahren das MigrantenElternNetzwerk Niedersachsen aufgebaut, in dem landesweit in regionalen Netzwerken Eltern mit Zuwanderungsgeschichte aktiviert und darin unterstützt werden, ihren Erziehungsauftrag selbstbewusst und sicher wahrzunehmen und ihre Kinder aktiv auf ihrem Bildungsweg zu begleiten. Dazu gehört auch die Förderung des Dialogs und der Vernetzung der Eltern und jeweiligen Migrantenorganisationen mit den Institutionen des Bildungs- und Ausbildungsbereichs. Der Bereich der interkulturellen Elternarbeit und –bildung wird durch weitere, landesseitig geförderte Ansätze bereichert (z.B. Interkulturelle Elternmoderatorinnen und –moderatoren, Elterntalk, Griffbereit, Rucksack, etc.). Zudem erfolgt die landesweite Förderung der Koordinierungsstellen Migration und Teilhabe zur aktiven Gestaltung des lokalen Migrations- und Teilhabemanagements unter Einbeziehung aller relevanten Akteure vor Ort. Hier erfolgen ebenfalls interkulturelle Öffnungs- und Vernetzungsprozesse im Bildungsbereich. Die Migrantenorganisationen werden in Niedersachsen als elementare Partner im Bereich der Migrations- und Teilhabepolitik einbezogen und gestärkt. So werden landesweit tätige Migrantenorganisationen z.B. institutionell gefördert und in ihrer Professionalisierung vom Land unterstützt. Zudem erfolgt eine Einbeziehung in alle relevanten Initiativen des Landes (z.B. Fachkräfteinitiative des Landes Niedersachsen, Flüchtlingskonferenzen, Erstellung des Handlungsprogramms Vielfalt und Teilhabe, etc.).

Lutz Gottwald von der Koordinierungsstelle Migration und Teilhabe berichtete anschließend vom aktuellen Stand der Projektumsetzung in Delmenhorst. Derzeit sind in Delmenhorst neun Bildungsbeauftragte aktiv. Qualifizierungs- und Netzwerkaustauschtreffen haben bereits mit Vertreter/-innen des Jobcenters, der Agentur für Arbeit, dem Netzwerk Übergang Schule/Beruf, der Berufsbildenden Schule II und der Kreishandwerkschaft stattgefunden. Da die regionale Koordinierungspartnerin aus Hannover aus gesundheitlichen Gründen nicht an dem Austauschgespräch teilnehmen konnte, stellte Herr Özer anschließend den aktuellen Stand der Projektumsetzung in Hannover vor. Auch hier sind acht Bildungsbeauftragte aus Migrantenorganisationen aktiv, berichtet Herr Özer.


Zum Abschluss des Treffens wurden die weiteren geplanten Tätigkeiten des Transferprojekts und weitere Kooperationsmöglichkeiten besprochen. Für die bundesweite Fachtagung am 04.11.15 in Bonn ist die Teilnahme einer Vertreterin des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung geplant.